Trockene Mundschleimhäute im Alter? Was jetzt helfen kann
Mundtrockenheit, auch als Xerostomie bekannt, tritt häufig bei älteren Menschen auf. Als Ursachen kommen bestimmte Medikamente in Betracht: Viele Senioren nehmen regelmäßig Medikamente ein, die die Speichelproduktion hemmen können. Dazu gehören Antihistaminika, Diuretika, Antidepressiva und Blutdruckmedikamente. „Auch bestimmte Krankheiten und Gesundheitszustände wie Diabetes, Parkinson oder das Sjögren-Syndrom, die im Alter häufiger auftreten, können zu Mundtrockenheit führen“, weiß Zahnarzt Stefan Windels. „Viele meiner älteren Patientinnen und Patienten haben auch ein vermindertes Durstgefühl, was dazu führen kann, dass sie zu wenig trinken, was wiederum Mundtrockenheit verursacht“.
Mundtrockenheit kann zu Karies und Parodontitis führen
Aber warum ist Mundtrockenheit so schlimm? „Speichel spielt eine wichtige Rolle bei der Neutralisierung von Säuren im Mund und bei der Remineralisierung des Zahnschmelzes. Ohne ausreichenden Speichelfluss steigt das Risiko für Karies. Außerdem verbleiben bei Mundtrockenheit mehr Bakterien und Plaque auf den Zähnen und dem Zahnfleisch, was zu Gingivitis (Zahnfleischentzündung) und Parodontitis (Zahnfleischerkrankung) führen kann“, sagt der Zahnarzt. Hinzu kommt: Ein trockener Mund begünstigt das Wachstum von Pilzen und Bakterien. Dies kann zu Infektionen wie Mundsoor führen, Mundtrockenheit kann zudem das Sprechen erschweren und das Schlucken von Nahrung und Flüssigkeiten unangenehm machen und sorgt für schlechten Atem. „Speichel hilft außerdem dabei, die Geschmacksknospen zu reinigen und zu befeuchten. Mundtrockenheit kann zu einem verminderten Geschmackssinn führen, was weniger Appetit macht. Wenn die Mundschleimhaut trocken und empfindlich wird, erhöht das das Risiko für Risse, Wunden und Geschwüre.“
Medikamente können die Speichelproduktion unterstützen
Was aber kann die Symptome von Mundtrockenheit lindern und die Förderung der Speichelproduktion verbessern? „Wenn Medikamente die Ursache sind, können alternative Präparate verschrieben werden, die weniger Nebenwirkungen haben. Auch gibt es Medikamente, die die Speichelproduktion stimulieren. Regelmäßiges Trinken von Wasser oder ungesüßten Getränken hilft ebenso, den Mund feucht zu halten wie zuckerfreier Kaugummi oder Bonbons. Auch sie können die Speichelproduktion anregen“, weiß Stefan Windels.
Auch der Verzehr von weichen und feuchten Lebensmitteln wie Suppen und Joghurt kann angenehmer sein und die Mundfeuchtigkeit unterstützen. Auch kann ein Luftbefeuchter in trockenen Umgebungen helfen, die Raumluft zu befeuchten, was indirekt die Mundtrockenheit lindern kann.
„Als Zahnarzt habe ich häufig Patientinnen und Patienten, die unter trockenen Mundschleimhäuten und den entsprechenden Folgeerkrankungen leiden. Sprechen Sie mich gern darauf an, wenn Sie ebenfalls betroffen sind“, sagt Zahnarzt Stefan Windels.