Besondere zahnmedizinische Betreuung bei Demenz
Der demographische Wandel zeigt es ganz deutlich: Immer mehr Menschen werden sehr alt und das hat auch Auswirkungen auf Medizin und Zahnmedizin. Denn mit zunehmendem Alter steigt auch das Risiko einer Demenz. Demenzpatienten sind nicht immer bereit und in der Lage, ihre Bedürfnisse klar und unmissverständlich zu äußern. Eine Studie in Senioreneinrichtungen konnte zeigen, dass rund 60 Prozent aller Bewohner, die noch eigene Zähne hatten, unter starker Karies litten, 85 Prozent hatten Entzündungen des Zahnfleischs und der Mundschleimhäute. „Ältere Patientinnen und Patienten haben ganz besondere Bedürfnisse, das gilt noch mehr für Demenzpatienten. Ich habe mich darauf eingestellt und biete einen Seniorenservice mit Haus- und Heimbesuchen an und habe auch die Möglichkeit einer separaten Seniorensprechstunde in meiner Praxis in Bochum geschaffen“, so der Zahnarzt aus Bochum.
Auch im hohen Alter noch einmal im Jahr zum Zahnarzt gehen
Im Rahmen der Studie wurde auch überprüft, wann die Demenzpatienten zum letzten Mal in einer Zahnarztpraxis zur Untersuchung oder Behandlung waren: Im Durchschnitt lag die letzte zahnärztliche Behandlung mehr als zwei Jahre zurück, einzelne Patienten waren sogar vor mehr als fünf Jahren das letzte Mal beim Zahnarzt. Dabei gilt die Empfehlung, mindestens einmal im Jahr zur zahnärztlichen Vorsorge zu gehen, auch für ältere Patienten – allerdings sind Demenzkranke, auch wenn sie in einer speziellen Pflegeeinrichtung wohnen, in der Regel nicht mehr in der Lage, diese Besuche eigenständig und eigenverantwortlich zu absolvieren.
Stefan Windels als Zahnarzt mit dem Schwerpunkt auf ältere Patienten spricht sich dafür aus, dass bei Patienten, die im Heim leben oder von Angehörigen betreut werden, auch die Mundhygiene und -gesundheit regelmäßig überprüft und an die jeweils vorhandenen kognitiven Fähigkeiten angepasst wird. Dazu ist die Mithilfe und Unterstützung auch von nahen Angehörigen notwendig, um die verbliebenen eigenen Zähne durch regelmäßiges Putzen und Mundspülen gesund zu erhalten. Ist das eigenständige Zähneputzen wegen der Demenz nicht mehr möglich, kann überlegt werden, gefährdete Zähne zu ziehen oder durch entzündungs- und karieshemmende Zahnpasten und Spüllösungen die Pflege zu unterstützen.
„Auch ist die tägliche Reinigung von herausnehmbarem Zahnersatz sehr wichtig. Er sollte nach jeder Mahlzeit mit klarem Wasser abgespült werden. Prothesen sollten vor dem Schlafengehen durch das Pflegepersonal oder die pflegenden Angehörigen entfernt und zur Desinfektion trocken gelagert werden“, erklärt Stefan Windels.
Sie möchten mehr erfahren zum Thema Zahnpflege und Pflege der Prothese bei Demenzpatienten? Dann sprechen Sie uns bei Ihrem nächsten Praxisbesuch in Bochum darauf an.